Erhaltung der Heimatpfarren

Das Modell der überschaubaren Pfarr-gemeinschaften

In der Diözese Linz gibt es derzeit 324 aktive Priester in der Pfarrseelsorge, davon sind 204 unter 65 Jahre und weitere 39 unter 70 Jahre alt. Über 100 Priester im Ruhestand helfen zusätzlich als Kuraten in den Pfarren mit. Darüber hinaus gibt es mehrere junge Ordenspriester, die derzeit nicht in der Pfarrseelsorge tätig sind.

 

Würde man im Schnitt je drei Pfarren zu einer Pfarrgemeinschaft zusammenlegen, so könnte derzeit jede dieser 162 neuen Seelsorgeeinheiten mit einem Team von je zwei Priestern besetzt werden. Die Größe der Pfarrgemeinschaften und die Anzahl der Priester könnte je nach Situation [Anzahl der Katholiken, Entfernung zwischen den Pfarren...] variieren.

 

Der Verwaltungsaufwand innerhalb der Heimatpfarre könnte durch die Einrichtung von regionalen Verwaltungszentren verringert werden. Dadurch würden Priester, sowie haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen von Bürokratie entlastet. 

 

 


Pfarrgemeinschaften: klein, aber fein.


Die Vorteile des Heimatpfarr-Modells

  1. Die derzeitigen Pfarren (die großteils seit vielen Generationen bestehen) bleiben in ihrer Selbstständigkeit erhalten.
  2. Ein überschaubare Größe ermöglicht mehr Gemeinschaft unter den Gläubigen. Der Pfarrer ist den Pfarrbewohnern persönlich bekannt und bleibt für sie Ansprech- und Bezugsperson.
  3. Die sonntägliche Hl. Messe als Mitte und Höhepunkt des christlichen Lebens bleibt dadurch in allen Pfarrgemeinden gewährleistet.
  4. Der Pfarrer übt die Dienste des Leitens, Lehrens und Heiligens in den ihm anvertrauten Pfarren in persönlicher Verantwortung aus. Er nimmt die Mitarbeit von Pfarrvikaren und Kuraten, Diakonen und haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen in Anspruch. Sie alle haben die Möglichkeit, in persönlicher Beziehung für die Menschen vor Ort da zu sein.
  5. Der kostenintensive Administrationsapparat, den das Großraumpfarr-Modell erfordern würde, kann eingespart werden. 


Internationale Unterstützung durch                        Priester aus anderen Ländern


Für Zeiten, in denen Priesterberufungen aus oberösterreichischen Pfarren ausbleiben, dürfen wir zur Überbrückung der Krise der Berufungspastoral in unserer Ortskirche (40 Jahre keine Priesterweihen in beinahe alle Pfarren)  internationale Unterstützung dankbar in Anspruch nehmen, bis wieder Priesterberufungen aus den eigenen Pfarren hervorgehen. Eine solche Zusammenarbeit über Diözesan- und Landesgrenzen hinweg ist auch der Wunsch des Zweiten Vatikanischen Konzils:

"Deshalb sollen sich die Priester jener Diözesen, die mit einer größeren Zahl von Berufungen gesegnet sind, gern bereit zeigen, mit Erlaubnis oder auf Wunsch des eigenen Bischofs ihren Dienst in Gegenden, in Missionsgebieten oder in Seelsorgsaufgaben   auszuüben, in denen es an Priestern mangelt.“  (Dekret über Dienst und Leben der Priester, 10)

Bisherige Erfahrungen zeigen: Sprachliche Schwierigkeiten und kulturelle Unterschiede können bewältigt werden. Viele dieser Priester sind voll Glaubensfreude und theologisch sowie spirituell gut geschult. Vielleicht können sie sogar einem müde gewordenen Christentum bei uns zu einer neuen Begeisterung verhelfen. 

 

Wir verlangen deshalb eine massive Änderung der momentanen diözesanen Regelung, die jährlich nur die Aufnahme von ganz wenigen Priestern -  noch dazu unter erschwerten Bedingungen -  aus anderen Ländern vorsieht. 



Kirchliche Erneuerung

 Eine lebendige Beziehung zu Gott muss Antrieb und Ziel jeder kirchlichen Arbeit sein. Ein wesentlicher Auftrag der Kirche ist es deshalb, Räume zu schaffen, in denen Gott erfahrbar wird. 

Missionarische Initiativen, wie Jugend-Apostolate (siehe Augsburger Pfarr-Missionswochen),  Alpha-Kurse (Glaubensseminare), Familienpastoral (Hauskirche), Gebetsgruppen (eucharistische Anbetung) wecken - vor allem bei jungen Menschen - Freude am Glauben.

 

Initiativen dieser Art können auch innerhalb der jetzigen Pfarrstrukturen aufgegriffen werden und den Glauben neu beleben. 

 

Eine österreichweite Übersicht bietet die KOORDINIERUNGSSTELLE JAKOB, die im Auftrag der Bischofskonferenz die Zusammenarbeit vieler Orden und Bewegungen fördert.

 



Zusammenarbeit

von Priestern und haupt- und ehrenamtlichen Gläubigen auf der Basis der bestehenden kirchlichen Ordnung. Dazu bedarf es Korrekturen von gewachsenen Missständen bei Priestern sowie haupt- und ehrenamtlichen Laienmitarbeiter/innen in den letzten Jahrzehnten.  Siehe dazu die geltende Verlautbarung des Apostolischen Stuhls: Instruktion über die Mitarbeit der Laien am Dienst der Priester, Vatikanstadt 1997, in der ausdrücklich festgestellt wird:

 

Partikulargesetze und geltendes Gewohnheitsrecht, die diesen Normen entgegenstehen, sowie etwaige Befugnisse, die der Heilige Stuhl oder irgendeine andere ihm untergebene Autorität ‚ad experimentum’ gewährt hat, sind hiermit widerrufen."